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Hertha Feiler (1916 - 1970) war eine österreichische Schauspielerin und von 1939 bis zu ihrem Tod die zweite Ehefrau von Heinz Rühmann.

Biographie

Hertha Feiler wurde am 3. August 1916 in Wien als Tochter des Oberbaurats Josef Anton Feiler und seiner Ehefrau Margarethe, geborene Schwarz geboren. Sie besuchte das Realgymnasium bis zur Matura.

Ihr Ziel, Pianistin zu werden, gab sie wegen einer Sehnenscheidenentzündung auf und nahm stattdessen Schauspielunterricht. Sie debütierte 1936 an der damaligen Scala in Wien (nicht identisch mit der Scala in Wien, die erst 1948 eröffnet wurde) und gab nur ein Jahr später ihr Filmdebüt in "Liebling der Matrosen". Seither verkörpert sie den Typus der eleganten, smarten jungen Frau.

Bei den Dreharbeiten zu "Lauter Lügen" (1938) lernte sie Heinz Rühmann, den Regisseur des Films, kennen. Die beiden verloren sich jedoch aus den Augen, weil die Schauspielerin schnell zum nächsten Drehort reisen musste. Erst ein Jahr später trafen sich auf einer privaten Einladung wieder. Hertha erinnerte Heinz Rühmann daran, dass er von den Dreharbeiten her noch immer Schulden in Höhe von 20 Mark bei ihr hatte. Rühmann war verlegen und beschämt, und beim Entschuldigen muss er wohl über das Ziel hinausgeschossen sein. Am 01.07.1939 wurde in Berlin-Wannsee geheiratet. Sein Bruder Hermann war Trauzeuge. Der zweite gemeinsame Film des Paares war die Verfilmung der Novelle Kleider machen Leute (1940) von Gottfried Keller.
Das junge Ehepaar wohnte am Kleinen Wannsee 15 in Berlin in einem Bungalow, den Rühmann ein halbes Jahr zuvor gekauft hatte. Ihr Sohn Peter Rühmann wurde am 7. Juni 1942 geboren.

Nach den Nürnberger Rassegesetzen galt Hertha Feiler als Vierteljüdin. Das Ehepaar Rühmann genoss jedoch einen guten Ruf, so dass es sich vor rassistischen Übergriffen schützen konnte. Beide Schauspieler arbeiteten mit einer Sondergenehmigung. Einerseits konnte diese Sondergenehmigung jederzeit widerrufen werden, andererseits pflegten sie, auch im Sinne eines Balanceaktes, soziale Kontakte zum zuständigen Minister Joseph Goebbels.

Nach Kriegsende beteiligte sich Feiler an der Produktionsfirma Comedia von Rühmann. Nach deren Konkurs stagnierte auch ihre eigene Karriere. In dieser Zeit trat sie vermehrt im Theater auf, bis sie ab Mitte der 1950er Jahre wieder Filmrollen übernahm. Nach ihrem letzten Film "Die Ente klingelt um halb acht" (1968), dem 33. ihrer Karriere, konnte sie aus gesundheitlichen Gründen keine weiteren Aufträge annehmen.

Hertha Feiler starb am 1. November 1970 im Alter von 54 Jahren an Krebs. Sie wurde auf dem Waldfriedhof Grünwald bei München beigesetzt.

Filmografie

 


 

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