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Das deutsche Mutterherz Hier darf ich ein paar Bilder aus dem Besitz des Heinz-Rühmann-Fan Norbert präsentieren: Danke für das seltene Material. |
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Am 07. März 1902, also vor 110 Jahren, wurde Heinz Rühmann in Essen geboren. Seit nunmehr 18 Jahren weilt er leider nicht mehr unter uns, aber in unseren Herzen lebt er für alle Ewigkeit weiter. Hier ein Interview mit dem großen Künstler, welches zu seinem 110. Geburtstag möglicherweise hätte veröffentlicht werden können: Ich: "Herr Rühmann, ich danke Ihnen, dass ich heute dieses Gespräch mit Ihnen führen darf. Vor allem wünsche ich Ihnen zu Ihrem 110. Geburtstag alles gute. Wie geht es Ihnen" HR: "Danke gut. Aber das werde ich jetzt häufiger gefragt als früher. Daran merkt man, daß man älter wird. Besonders merkt man das, wenn man gefragt wird, wie geht es Ihnen denn ? ... Die Zeit läuft immer schneller. Die Tage werden kürzer. Im Jahr und im Leben. Es kann so schön sein, alt zu werden, das Gefühl zu haben, das fast schon ein Glück ist, mehr von jenen Dingen zu wissen, an die man früher nicht einmal gedacht hat. Weil man angeblich keine Zeit hatte ...." Ich: "Was möchten Sie damit zum Ausdruck bringen, Herr Rühmann ?" HR: "Erfüllte Wünsche bedeuten Stillstand. Solange wir leben, müssen wir unterwegs bleiben. Ich bin dem lieben Gott dankbar, dass er mich so alt werden ließ. In den letzten Jahren habe ich Dinge erlebt, die ich so noch nicht kannte." Ich: "Das kann man sich als junger Mensch vielleicht nur schwer vorstellen. Wie schafft man es, ein so hohes Alter zu erreichen ? Haben Sie da ein Geheimrezept für uns ?" HR: "Ich bin nicht mit Absicht 110 geworden. Ich habe nichts unternommen, es unbedingt zu werden. Ich habe halt so gelebt, wie ich immer gelebt habe. Manchmal kann ich mein Alter selber nicht glauben. Mein Leben war schön, ich bin zufrieden, und ich würde nichts anders machen." - Rühmann denkt nach und spricht weiter: "Es gibt ein sehr schönes Gedicht, darin heißt es: die Tür des Todes steht immer offen. Der Tod wäre also für mich keine große Überraschung." Ich: "Sehr nachdenkliche Worte sind das, Herr Rühmann. Aber wie Sie schon sagten, der Tod ist unausweichlich ... aber müssen wir an Ihrem Geburtstag über den Tod sprechen ?" HR: "Ich bin bereit. Ich habe keine Angst vor der letzten Klappe. Die Geburt und der Tod sind das Natürlichste auf der Welt. ... Ich glaube nicht, dass mit dem Tod alles aus ist. Dieser wunderbare menschliche Körper, dieses so unendlich komplizierte System, unsere Seele, unsere Phantasie, unsere Gedanken - alles nur für ein einmaliges kurzes Erdenleben? Nein, das glaube ich nicht. Kein Schöpfer wäre so verschwenderisch. Wir verlassen die Erde. Aber wir kommen wieder." Ich: "Das ist das Stichwort für meine nächste Frage. Auch Sie kamen wieder. Nach dem Mißerfolg mit Ihrer Produktionsfirma haben Sie als Schauspieler ein großartiges Comeback geschafft." HR: "Das war gleich nach dem Krieg, da waren wir alle sehr durcheinander, und es war die dümmste Zeit, um so etwas zu versuchen. ... Wir haben die falschen Filme zur falschen Zeit gedreht. ... Die ersten der angeblich so goldenen fünfziger Jahre - für meine Frau und mich waren sie alles andere als golden. Der Gerichtsvollzieher kam fast täglich. ... Wir standen am Rande des Nichts. Jahrelang. Wir sind jahrelang jeder Mark nachgerannt. Eine solche Zeit vergißt man nicht. Und doch hatte sie ihre Bedeutung für mich. Zum ersten Mal in meinem Leben wurde ich gezwungen, richtig nachzudenken. Über mich selbst, über meine Arbeit und über die Tatsache, daß ich es mir oft zu leicht gemacht hatte." Ich: "Und das hat ja dann große Erfolge nach sich gezogen. Und Ihre Entwicklung zum Charakterdarsteller. HR: "Bei jedem meiner Filme habe ich darauf geachtet, daß es zumindest eine Szene gibt, die das Innerste der Menschen so bewegt, daß sie noch nach Wochen und Jahren sich daran erinenrn können, wie zum Beispiel das Gespräch mit dem todkranken Mädchen im 'Hauptmann von Köpenich'. ... Jeder Schauspieler sollte versuchen, Denkanstöße zu vermitteln. Denn er kann - wie kaum einer - eine Vielzahl Menschen erreichen." Ich: "Eine Vielzahl Menschen haben Sie allemal erreicht, Herr Rühmann. Und dennoch ..." HR: "Ich weiß, ... Ich war nie ein Star zum Anfassen, ich brauche die Distanz. Deshalb habe ich mein Privatleben stets bedeckt gehalten. Solange es Wohnungen gibt und Schlüssel, um sie abzuschließen, hat man das gottlob einigermaßen selbst in der Hand. ... Ich hatte niemals Angst vor Vereinsamung. Nach dem Tod meiner Frau wollte ich es nicht anders. Ich wollte nur in meinem Haus sein, nachdenken, diese Dinge mit mir allein abmachen. Weiter nichts. ... Tagelang konnte ich das Haus nicht verlassen, weil die Straße so belagert war. Bei Nacht mußte ich mich zum Friedhof schleichen, um einmal ungestört am Grab zu stehen. Dass Menschen einem sowas antun können ... Es bleibt einem nicht viel privater Raum in unserer Welt." Ich: "Herr Rühmann, mit diesen nachdenklichen Worten von Ihnen möchte ich das Interview nun beenden und danke Ihnen recht herzlich für die offenen Worte." -------- Die vermeintlichen Antworten Rühmanns sind allesamt Zitate aus dem Buch "Heinz Rühmann - Gedanken & Zitate" zusammengestellt von Edith Jeske. |
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Unvergessen: Loriots Plakat zum Rühmann-Film "Der Mann, der nicht nein sagen konnte": |
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Dank an Hermann Josef Weber |
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Am 24.07.2010, einem regnerischen Samstag, habe ich es endlich geschafft, die Welt des Heinz Rühmann in seinen letzten Jahren zu besuchen. Hier meine Bilder mit kurzen Kommentaren: |
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die Kirche in Aufkirchen das Grab Irreführend ist dieses Ortseigangsschild, welches jedoch kein Ortseingangsschild sondern lediglich ein Straßennamenschild ist. Somit wohnte Heinz Rühmann in Berg, genauer auf der Maxhöhe, die kein eigenständiger Stadtteil ist sondern laut Homepage der Gemeinde Berg zum Ortsteil Berg gehört. Der Feldweg, auf dem Heinz Rühmann seine zahllosen Sparziergänge machte, ist nach HR benannt worden. Der Heinz-Rühmann-Weg ist die direkte Verlängerung des Klosterweg, in dem Heinz Rühmann wohnte. der Feldweg Gedenktafel, gestiftet vom Ehepaar Verena und Siegfried Genz im Jahr 2005, direkt am Straßenschild ein Schwan ziert die Gedenktafel oben rechts Überschrift der Gedenktafel Garage und Eingangstor Eingangstor Weitere Bilder von mir, Webmaster Michael Knoke, findet Ihr auf der Seite Ruhestätte |
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Am 07. März 2010 wäre Heinz Rühmann 108 Jahre geworden. Aus diesem Grunde hat uns Herr Hermann-Josef Weber diese Bilder geschickt: |
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Und hier sind mal wieder top aktuelle Bilder aus Bayern: Weitere Bilder von Stefan & Martina Wagner findet Ihr auf der Seite Ruhestätte |
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Die Gedenkseite wurde ausgezeichnet:
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Am 04.12.2002 präsentierte das Bath University Student Theatre die Premiere des Rühmann-Klassikers "Die Feuerzangenbowle" in englischer Sprache. Infos finden Sie auf einer Sonderseite. |
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