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Der Spielfilm Tod eines Handlungsreisenden (1985) ist eine Tragödie mit Dustin Hoffman, Kate Reid und John Malkovich unter der Regie von Volker Schlöndorff. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman (1949) von Arthur Miller und ist eine sehr detailgetreue Verfilmung der literarischen Vorlage.

Zusammenfassung

Willy Loman, ein 60-jähriger Handelsreisender, hat seinen Job verloren und beginnt sich zu fragen, ob er mit seinen Bemühungen im Laufe seines Lebens erfolgreich war. Er stellt fest, dass es mehr Enttäuschungen, verpasste Chancen und vor allem irrationale Ziele gibt als Triumphe.
Er versucht, mit seiner Familie, bestehend aus seiner Frau Linda und seinen beiden Söhnen Biff und Happy, zu kommunizieren, und gerät in Verwirrung, als er feststellt, dass seine Frau ihn immer noch liebt, aber ihr ganzes Leben mit ihm gelitten hat. Seine Kinder, die ihn in der Kindheit vergöttert haben, verachten ihn jetzt.
Willy verzehrt sich vor Kummer und sucht verzweifelt nach den Gründen für sein Scheitern im Leben, was dazu führt, dass er den Bezug zur Realität verliert.

Handlung

Willy Loman kehrt nach einer abgebrochenen Geschäftsreise erschöpft nach Hause zurück. Seine Frau Linda ist besorgt über Willys Geisteszustand und seinen kürzlichen Autounfall und schlägt ihm vor, seinen Chef Howard Wagner zu bitten, ihn in seiner Heimatstadt arbeiten zu lassen, damit er nicht reisen muss. Willy beklagt sich bei Linda, dass ihr Sohn Biff, der zu Besuch ist, sein Leben noch nicht in den Griff bekommen hat. Obwohl Biff in der Highschool ein vielversprechender Sportler war, fiel er in der Abschlussklasse in Mathematik durch und ging nie aufs College.

Loman neigt zu häufigen Rückblenden, in denen er Ereignisse und Figuren aus seiner Vergangenheit sieht, wie zum Beispiel seinen längst verstorbenen älteren Bruder Ben, Willys Idol. Da er nicht zwischen seinen Erinnerungen und der heutigen Realität unterscheiden kann, spricht er mit den Personen in seinen Rückblenden, als wären sie real, was die Menschen um ihn herum erschreckt. Biff und sein Bruder Happy, der ebenfalls zu Besuch ist, unterhalten sich über den geistigen Verfall ihres Vaters und schwelgen in Erinnerungen an ihre gemeinsame Kindheit. Als Willy hereinkommt und sich darüber ärgert, dass die beiden Jungs es nie zu etwas gebracht haben, erzählen Biff und Happy Willy, dass Biff am nächsten Tag einen Geschäftsvorschlag machen will, um ihren Vater zu besänftigen.

Am nächsten Tag geht Willy zu Howard, um ihn um einen Job in der Stadt zu bitten, während Biff ein Geschäftsangebot machen will, aber beide sind nicht erfolgreich. Willy wird wütend und wird schließlich gefeuert, als Howard ihm mitteilt, dass er eine Pause braucht und die Firma nicht mehr vertreten kann. Biff wartet stundenlang auf einen ehemaligen Arbeitgeber, der sich nicht an ihn erinnert und ihn abweist. Biff stiehlt impulsiv einen Füllfederhalter.
Willy geht daraufhin in das Büro seines Nachbarn Charley, wo er Charleys Sohn Bernard (inzwischen ein erfolgreicher Anwalt) trifft. Bernard erzählt ihm, dass Biff ursprünglich vorhatte, die Sommerschule zu besuchen, um seine akademische und sportliche Karriere zu retten, nachdem er in Mathe durchgefallen war, aber als Biff eine Notreise nach Boston unternahm, um Hilfe von Willy zu holen, der gerade auf einer Verkaufsreise war, geschah dort etwas, das Biffs Meinung änderte.

Happy, Biff und Willy treffen sich zum Abendessen in einem Restaurant, aber Willy weigert sich, schlechte Nachrichten von Biff zu hören. Happy versucht, Biff dazu zu bringen, ihren Vater anzulügen. Biff versucht, ihm zu erzählen, was passiert ist, als Willy wütend wird und in eine Rückblende von dem Tag gerät, als Biff ihn in Boston besuchte. Willy war mit einer jungen Frau namens Miss Francis auf einer Verkaufsreise in einem Hotel gewesen, als Biff unerwartet eintraf und erkannte, dass Willy Linda betrog. Von diesem Moment an änderte sich Biffs Sicht auf seinen Vater und alle Hoffnungen und Träume, die sein Vater für ihn hegte, unwiderruflich, und Biff geriet ins Abseits.

Biff verlässt frustriert das Restaurant, gefolgt von Happy und zwei Mädchen, Miss Forsythe und Letta, die Happy mitgenommen hat. Sie lassen einen verwirrten und aufgebrachten Willy im Restaurant zurück. Als sie später nach Hause kommen, stellt ihre Mutter sie wütend zur Rede, weil sie ihren Vater im Stich gelassen haben, während Willy draußen weiter mit sich selbst spricht. Biff geht nach draußen, um zu versuchen, sich mit Willy zu versöhnen.
Die Diskussion eskaliert schnell zu einem weiteren Streit, bei dem Biff seinem Vater eindringlich zu vermitteln versucht, dass er nicht für etwas Großes bestimmt ist, dass er einfach nur gewöhnlich ist, und darauf besteht, dass sie es beide sind. Der Streit gipfelt darin, dass Biff Willy umarmt und weint, während er versucht, ihn dazu zu bringen, die unrealistischen Träume, die er immer noch für Biff hegt, loszulassen, und stattdessen will, dass Willy ihn so akzeptiert, wie er wirklich ist. Er sagt seinem Vater, dass er ihn liebt.

Anstatt auf das zu hören, was Biff tatsächlich sagt, erkennt Willy, dass sein Sohn ihm verziehen hat und glaubt, dass Biff nun eine Karriere als Geschäftsmann anstreben wird. Willy bringt sich - mit der Ermutigung von Ben, den er in einer seiner Rückblenden "sieht" und mit dem er spricht - um, indem er absichtlich sein Auto zu Schrott fährt, damit Biff mit dem Geld aus der Lebensversicherung sein Geschäft starten kann. Bei der Beerdigung hält Biff jedoch an seiner Überzeugung fest, dass er kein Geschäftsmann werden will. Happy hingegen entscheidet sich dafür, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Hintergrund

Der Roman von Arthur Miller wurde mehrfach auf die Leinwand gebannt. Die erste Verfilmung war "Tod eines Handlungsreisenden" aus dem Jahr 1951 mit Fredric March und Kevin McCarthy in den Hauptrollen als Willy bzw. Biff; der Film erschien 2 Jahre nach der Veröffentlichung von Millers Stück.
Es folgten mehrere Fernsehfilme, u.a. auch mit Heinz Rühmann unter der Regie von Gerhard Klingenberg (1968).

Der Spielfilm wurde in den Kaufman Astoria Studios (New York) gedreht, was im Film deutlich zu sehen ist, da die orangefarbene Beleuchtung eine nachgestellte Außenatmosphäre schafft.

Der Film wurde 2003 von Image Entertainment auf DVD veröffentlicht. Eine Blu-ray Disc-Ausgabe von Shout! Factory wurde 2016 veröffentlicht.

Kritik

Aus cineastischer Sicht ist der Film unbedeutend, allein die darstellerische Leistung der Schauspieler hat ein gewisses Niveau.

Dustin Hoffman gewann 1986 den Golden Globe als Bester Darsteller in einer Fernsehserie und der Emmy im selben Jahr ging an Robert J. Franco, John Kasarda und Tony Walton für die beste künstlerische Regie, Dustin Hoffman als bester Hauptdarsteller sowie an John Malkovich als bester bester Nebendarsteller.

Film

Stab

Besetzung

Eine Liste der Darsteller / Schauspieler / Rollen aus dem Film "Tod eines Handlungsreisenden"

 


 

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