Lesen bildetLesen bildet

Das Schauspiel "Der Raub der Sabinerinnen" (1884) ist ein Schwank von Franz und Paul von Schönthan in 4 Akten.

Personen

Handlung

Der gesetzte Gymnasialprofessor Gollwitz hat als Student ein Theaterstück mit dem Titel "Der Raub der Sabinerinnen" geschrieben – eine Jugendsünde, wie er es nennt.

Der Schmierentheaterdirektor Emanuel Striese, der mit zahlreichen Problemen im Ensemble zu kämpfen hat und auch wirtschaftlich nicht gut gestellt ist, erfährt davon und will es uraufführen. Er kann Gollwitz dazu überreden, der allerdings nur unter der Bedingung zustimmt, dass er, um sich eine mögliche Blamage zu ersparen, namentlich nicht genannt wird und auch seine Frau nichts davon erfährt.

Das Interesse der Bevölkerung an der bevorstehenden Aufführung ist sehr groß, zumal sich herumspricht, dass der Autor ein im Ort lebender Dichter sei. Aber natürlich kommt die Gattin vorzeitig aus einem Kuraufenthalt zurück, und es läuft alles völlig anders als geplant. Die Aufführung droht zu einem Desaster zu werden, und die ganze Familie ist bald völlig zerstritten.

Am Ende hat Frau Striese schließlich eine rettende Idee: Sie lässt die Tragödie als Komödie zu Ende spielen, wodurch die Vorführung doch noch zum Erfolg wird – wenn auch nicht so, wie sich Gollwitz das gedacht hätte.

Adaptionen

Die Rolle des Theaterdirektors Emanuel Striese gilt als Paraderolle für jeden komödiantischen Schauspieler. Wohl auch deshalb lieferte Curt Goetz nach Kriegsende eine moderne Version und änderte dabei auch den Schluss. Diese Bearbeitung wird heute oft am Theater gespielt.
Auch die Verfilmung von 1954 ist unverkennbar von Goetz’ Handschrift sowie seinen Wortwitz geprägt.

Verfilmungen

Sage

Der Raub der Sabinerinnen (lateinisch Sabīnae raptae) war ein Ereignis in der römischen Mythologie, bei dem die Männer Roms eine Massenentführung junger Frauen aus dem Volk der Sabiner begingen (Brautraub). Sie war ein häufiges Thema von Malern und Bildhauern, insbesondere in der Renaissance und der Zeit danach.
Die Sabiner waren ein von den Umbrern abstammendes Volk in den Sabiner Bergen des Apennins. Sie waren unmittelbare Nachbarn der Römer.

Die Entführung sabinischer Frauen fand kurz nach der Gründung der Stadt Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. statt und wurde von Romulus und seinen überwiegend männlichen Anhängern verübt (weil es zu wenige römische Frauen gab).
Alle mit Hilfe einer List entführten Frauen sollen Jungfrauen gewesen sein, mit Ausnahme einer verheirateten Frau, Hersilia, die Romulus’ Ehefrau werden sollte.
Die Brüder und Väter der entführten Mädchen schworen Rache und die Sabiner zogen mit einem starken Heer gegen die Römer. In der Schlacht drängten sich die Frauen auf das Schlachtfeld und flehten darum, den um sie geführten Kampf zu beenden, da auf der einen Seite ihre Brüder und Väter, auf der anderen ihre Männer und Kinder sterben würden. Ihre Bitten hatten schließlich Erfolg, Romulus und Titus Tatius, Herrscher der Sabiner, reichten einander die Hand. Die Kämpfer verbrüderten sich, und Römer und Sabiner verschmolzen ihren Staat unter einer Doppelherrschaft.
Romulus und der Sabinerkönig Titus Tatius regierten fortan gemeinsam. Auf der ursprünglichen Ansiedlung der Sabiner, dem Hügel, der dem Sabinischen Kriegsgott Quirinus geweiht war, wurde nach der Vereinigung beider Völker das Capitolium errichtet. Hier hatte der Tempel des Quirinus (Saturn) gestanden, der vom sabinischen Volk besonders verehrt wurde.

Diese Sage wurde 1961 als italienisch-französisch-jugoslawischer Abenteuerfilm von Richard Pottier (Originaltitel: Il ratto delle sabine) in Szene gesetzt. Die Hauptrollen spielen Roger Moore (sozusagen: James Bond mit Toga) und Mylène Demongeot (u.a. die Rolle der Fotografin Hélène in der Fantomas-Filmreihe).

 


 

Hinweis: der vollständige Text steht hier als PDF zum kostenlosen Download bereit: Der Raub der Sabinerinnen - Viel Spaß beim Lesen!

 

 

Weitere gute Theaterstücke: