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Das Schauspiel Don Juan und Faust (1828) ist ein Ideen-Drama von Christian Dietrich Grabbe in 4 Akten. In der Tragödie treffen 2 mythische Gestalten der Kunst, Don Juan (siehe die Oper "Don Giovanni" von Mozart) und Faust (Goethe), aufeinander.

Personen

Zusammenfassung

Das Stück spielt in Rom und am Montblanc im 16. Jahrhundert. Don Juan und Faust versuchen beide, die gleiche Frau zu bekommen, scheitern aber auch beide. Beide Figuren symbolisieren entgegengesetzte Lebensphilosophien. Don Juan geht es nur um körperliche und primäre Vergnügungen, während Faust alles Irdische und Materialistische zu verabscheuen scheint und stattdessen die geistige und intellektuelle Ebene für wichtig hält.

Handlung

Don Juan erlebt in Rom mehrere amouröse Abenteuer mit seinem Diener Leporello. Er umwirbt Donna Anna, die Tochter des spanischen Botschafters, und provoziert aufgrund seiner egoistischen Begierde und seiner Lust am Genie ein Duell mit ihrem naiven adligen Verlobten Octavio. Er ersticht erst Octavio und dann Annas Vater, nachdem dieser versucht hat, Octavios Tod zu rächen.

Bevor Don Juan jedoch Donna Anna zurückerobern kann, wird sie von dem Zauberer Faust entführt. Der Teufel war Faust in Gestalt eines Ritters erschienen und hatte seine Seele gegen das Versprechen von übernatürlichem Wissen und Macht gekauft. Doch der Teufel hat das Versprechen nicht eingelöst, sondern Fausts Seele mit Liebe zu Donna Anna entflammt.

Faust entführt Donna Anna auf ein Schloss in den Alpen und versucht, ihre Liebe zu gewinnen, aber sie widersteht ihm, wie sie schon Don Juan widerstanden hat, und fordert Faust auf, sie zu befreien. Don Juan und Leporello versuchen, Anna zurückzuholen, aber Faust schleudert sie beide durch die Luft zurück nach Rom. Aus Wut über ihre Standhaftigkeit tötet Faust Anna mit seiner Magie, beginnt dann aber um sie zu trauern und verliert nach ihrem Tod seine ganze Lebenskraft. Da sie für ihn nur eine weitere Herausforderung war, bricht Don Juan zu einer neuen Eroberung auf, doch als er sich weigert, seine Sünden zu bereuen, wird er vom Teufel/Ritter in die Hölle gezerrt.

Hintergrund

Entstehung

Christian Dietrich Grabbe nahm kein Blatt vor den Mund, trank Rum wie andere Wasser und brüskierte sogar seine Anhänger. "Don Juan und Faust" wurde als einziges seiner vielen Werke auf der Bühne gespielt.
Er verschmilzt in seinem Theaterstück die beiden Themenkreise, um sowohl das Scheitern der zu "sinnlichen Natur" Don Juans, als auch der "zu übersinnlichen Natur" Fausts zu zeigen.

Rezeption

Zeitgenossen kritisierten den Pessimismus des Stückes, der vor allem in den zynischen Textzeilen der beiden Protagonisten zum Vorschein kommt. Søren Kierkegaard allerdings lobte das Stück in seinem Hauptwerk "Entweder – Oder" (1843), da es in außergewöhnlicher Weise „auf das Böse gegründet“ sei.

 


 

Hinweis: der vollständige Text steht hier als PDF zum kostenlosen Download bereit: Don Juan und Faust - Viel Spaß beim Lesen!

 

 

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