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Der Spielfilm Kleider machen Leute (1940) ist eine romantische Komödie mit mit Heinz Rühmann & Hertha Feiler unter der Regie von Helmut Käutner nach der gleichnamigen Novelle (1874) von Gottfried Keller.
Der Schneidergeselle Wenzel wird versehentlich in die Rolle eines Grafen gedrängt und hält die Bürger einer Kleinstadt zum Narren.

Handlung

In Seldwyla (Schweiz) sinniert der Schneidergeselle Wenzel über sein armseliges Dasein. Im Traum sieht er seinen Aufstieg zu einem gut gekleideten Herrn von Ansehen. Daraufhin passt er den in Auftrag gegebenen Frack des Bürgermeisters von Seldwyla auf seine eigene Körpergröße an. Er wird deshalb von seinem Meister hinausgeworfen. Anstelle des ausstehenden Lohns behält Wenzel den Frack.

Auf seiner Wanderung zur nächsten Anstellung trifft er auf den Puppenspieler Christoffel, der sich den Spaß erlaubt, den Frack tragenden Wenzel einem vorbeikommenden Kutscher als inkognito reisenden Grafen vorzustellen: Der „Graf“ verleugne zwar ständig seine Identität, müsse nun aber zu dem nahegelegenen Städtchen Goldach gebracht werden.

Wenzel wird in die Kutsche komplimentiert und tritt die Fahrt mit scheinbar neuer Identität an. Als der Kutscher anhalten muss, da eine andere Kutsche auf der Straße liegen geblieben ist, begegnet Wenzel dem hübschen Fräulein Nettchen, der Tochter des wohlhabenden Tuchhändlers und Amtsrats von Goldach. Wenzel lässt Nettchen einsteigen. In Goldach angekommen, wird er mit allen Ehren empfangen, denn man hält ihn aufgrund seiner vornehmen Kleidung für einen „Grafen aus dem Russischen“. Zwar widerstrebend, jedoch in Ermangelung eigener Geldmittel, fügt Wenzel sich in die neue Rolle, die ihm auch erlaubt, ohne Barschaft auszukommen.

Der verkappte Schneider gewinnt beim Spiel mit den Honoratioren eine größere Summe Geld. Zudem findet er die Zuneigung Nettchens. Lediglich der Goldacher Schneidermeister Melcher Böhni, der seit längerem seine Verlobung mit Nettchen betreibt, erahnt aufgrund kleiner Beobachtungen die falsche Identität Wenzels bzw. dessen richtigen Beruf.

Die Angelegenheit verkompliziert sich, als der russische Graf Alexeij Stroganoff, ebenfalls inkognito, in Goldach eintrifft. Der Graf möchte seine Brieffreundin, das Fräulein von Serafin, auf ihre wahre, nicht durch adelige Äußerlichkeiten gelenkte Zuneigung hin überprüfen. Das Fräulein hält jedoch inzwischen den vermeintlichen Grafen Wenzel für ihren Verabredungspartner.

Der echte Graf erkennt rasch die Situation. Er gibt sich als Diener des Grafen Wenzel aus und verhindert, in der Öffentlichkeit, Wenzels Bestreben, die eigene falsche Rolle aufzudecken. Er stattet als dessen vermeintlicher Diener Wenzel mit Geld aus, kann auf diese Weise die Geschehnisse steuern und dabei beobachten, ob das Fräulein von Serafin den Unterschied zwischen dem vermeintlichen (Frack-)Adel und Stroganoffs „echtem Adel“ bemerkt.

Beim Karneval fliegt alles auf. Wenzel wird von Melcher Böni als Schneider entlarvt. Er flüchtet in den Wald, wo er seinem Leben ein Ende machen will. Nettchen, die ihn liebt, findet ihn aber noch rechtzeitig.

Hintergrund

Die Komödie wurde in den Barrandov Studios im von Deutschland besetzten Prag sowie in den Studios Babelsberg und Tempelhof in Berlin gedreht.

Kritik

Eine recht gelungene Umsetzung der Novelle in cineastische Bilder mit einer zarten Romanze und ironischen Lebensweisheiten.

Film

Stab

Besetzung

Eine Liste der Darsteller / Schauspieler / Rollen aus dem Film "Kleider machen Leute"

 


 

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